Vergessene Gedenktafel wiederentdeckt: Beueler SPD erinnert an Zwangsarbeiter in der ehemaligen Jutefabrik während der Nazi-Herrschaft

Überwuchert von Gestrüpp und Büschen war eine Gedenktafel für die ehemaligen Zwangsarbeiter in der Beueler Jutefabrik in den letzten Jahren nicht mehr sichtbar und deshalb in Vergessenheit geraten. Sie steht am Eingang des städtischen Grundstücks, auf dem heute die Werkstätten des Schauspielhauses und das Pantheon Theater untergebracht sind. Nun haben sie die Beueler Sozialdemokraten freigeschnitten und damit wieder für alle sichtbar gemacht. 

Der Beueler SPD-Vorsitzende Benedikt Stratmann erklärt den Hintergrund dieser „vergessenen“ Gedenktafel: „Etwa 10.000 Zwangsarbeiter wurden während der Nazi-Herrschaft unter größtenteils menschenunwürdigen Bedingungen in Bonn eingesetzt, viele sind während ihrer Zwangsarbeit gestorben. Den Schülerinnen des Sankt-Adelheid-Gymnasiums ist es zu verdanken, dass 2005 ein Gedenken für die Zwangsarbeiter der Jutefabrik eingerichtet wurde. Sie hatten erfolgreich an dem Schülerwettbewerb „Spuren des Nationalsozialismus“ der Bundeszentrale für politische Bildung teilgenommen und die Tafel im Rahmen dieses Projektes aufgestellt. Wir setzten uns mit dieser Aktion dafür ein, dass diese Gräueltaten der Nazi-Herrschaft nicht in Vergessenheit geraten.“

Der Beuler SPD-Vorsitzende Benedikt Stratmann (rechts) und Stefan Heidl, Vorstandsmitglied der SPD Beuel, schneiden die vergessene Gedenktafel wieder frei.

Der Beuler SPD-Vorsitzende Benedikt Stratmann (rechts) und Stefan Heidl, Vorstandsmitglied der SPD Beuel, schneiden die vergessene Gedenktafel wieder frei.

 „Auf diesem Gelände der früheren Jutespinnerei (1868 - 1965) haben in der Zeit des zweiten Weltkriegs mehrere hundert Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus Polen und aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion unter menschenunwürdigen Bedingungen gelebt und gearbeitet. Darunter haben viele von Ihnen auch nach der Rückkehr in ihre Heimat körperlich und seelisch schwer gelitten. Auch sie sind Opfer der NS-Herrschaft“.

Text der Gedenktafel: „Auf diesem Gelände der früheren Jutespinnerei (1868 – 1965) haben in der Zeit des zweiten Weltkriegs mehrere hundert Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus Polen und aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion unter menschenunwürdigen Bedingungen gelebt und gearbeitet. Darunter haben viele von Ihnen auch nach der Rückkehr in ihre Heimat körperlich und seelisch schwer gelitten. Auch sie sind Opfer der NS-Herrschaft“.