Der Geschäftsführer der Bonner Stadtwerke hat kürzlich nicht nur den Neubau der Müllverbrennungsanlage, sondern auch den Bau einer großen Flusswärmepumpe angekündigt. Damit soll der klimaneutrale Ausbau der Fernwärme in Bonn vorangetrieben werden. Allerdings soll diese Flusswärmepumpe auf der linken Rheinseite errichtet werden. Damit würden die Chancen weiter sinken, endlich auch das rechtsrheinische Bonn mit Fernwärme zu versorgen.
Denn die Bonner Stadtwerke werben zwar damit, dass sie schon seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts Fernwärme für Bonn bereitstellen, den Sprung über den Rhein auf die „Schääl Sick“ haben sie bisher aber noch nicht geschafft. Begründung: Die Verlegung von Leitungen über den Rhein wäre zu aufwendig.
Die Beueler SPD hatte deshalb vorgeschlagen, dem Kölner Beispiel zu folgen und rechtsrheinisch mit Hilfe des Rheinwassers den Bau einer großen Wärmepumpe zu prüfen, die dann ein Nahwärmenetz für Beuel beliefern könnte. Die Kölner Versorgungsbetriebe verfolgen diesen Plan schon seit einiger Zeit für ihr rechtsrheinisches Versorgungsgebiet.
„Viele Beuelerinnen und Beueler fragen sich, wie sie die viel diskutierte Wärmewende schaffen können und wann Ihnen die Bonner Stadtwerke dafür ein Nah- oder Fernwärmeangebot machen können“, so Benedikt Stratmann, der Vorsitzende der Beueler Sozialdemokraten. Denn entsprechende Ausbaupläne für den rechtsrheinischen Raum fehlen bisher, die SWB konzentrierte sich in den letzten 70 Jahren ausschließlich auf das linksrheinische Stadtgebiet. Das scheint sich mit der Planung eines linksrheinischen Flusskraftwerks auch bisher nicht zu ändern. Doch die Zeit drängt, wenn die kommunale Wärmeplanung bis 2028 abgeschlossen sein soll und Bonn laut Klimaplan 2035 klimaneutral sein will. „Beuel braucht ein klares Signal und einen Fahrplan.“
Stratmann abschließend: „Beuel ist bisher bis auf eine kleine Nahwärmeinsel ein „weißer Fleck“ bei der leitungsgebunden Wärmeversorgung, deshalb wird es Zeit, die Anwendung des Kölner Beispiels auf Beuel zu prüfen und den Bürgerinnen und Bürgern jetzt schnell Sicherheit für ihre CO 2-freie Wärmewende zu bezahlbaren Preisen zu geben. Wir werden uns dafür setzen, dass die Stadtwerke so schnell wie möglich über ihre Planungen informieren“.